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30.09.2024

Durch Zusammenarbeit zur Transformation: Reduzierung der CO2-Emissionen bei der Planung von Rechenzentren

Von Rachel Personius, Leiterin für Nachhaltigkeit in den USA, und Mark Wartenberg, Nachhaltigkeitsberater, Currie & Brown

Letzte Woche stellten wir der NYC Climate Week eine wichtige Frage: „Können wir die kritischen Nachhaltigkeitsfragen rund um die Zukunft von Rechenzentren lösen?“ Diese Frage ist zentral für unsere Zukunft – sozial, wirtschaftlich und ökologisch. Wir sind überzeugt, dass die Branche Design und Bau von Rechenzentren überdenken muss. Dabei ist uns bewusst, dass dies kein blinder Vertrauensvorschuss sein kann. Die Branche braucht die Gewissheit, dass alle Änderungen den gewünschten Erfolg bringen. Genau diese Antworten möchten wir liefern.

Rechenzentren sind zum Fundament des modernen Lebens geworden. Jede E-Mail, jeder gestreamte Film, jede Internetsuche – alles basiert auf Rechenzentren. Der KI-Boom treibt die Nachfrage dramatisch in die Höhe, das Angebot kann kaum Schritt halten.

Der Bau von Rechenzentren ist nicht nachhaltig. Der Strombedarf von Rechenzentren, der bereits jetzt einen atemberaubenden Anteil von 2 % am weltweiten Energieverbrauch ausmacht, wird sich laut demElectric Power Research Institute bis 2030 voraussichtlich mehr als verdoppeln.

Die enorme Menge an gebundenem Kohlenstoff, die von Rechenzentren während ihres gesamten Lebenszyklus erzeugt wird, stellt eine große Herausforderung dar, die bislang ungelöst ist, da ein durchschnittliches Rechenzentrum geschätzt bis zu 4.500 Tonnen CO2-Äquivalent pro MW erzeugt, was der Verbrennung von bis zu 495.000 Gallonen Gas pro MW entspricht. Wir schätzen, dass der gebundene Kohlenstoff, der mit dem Bau neuer Rechenzentren verbunden ist, bis 2030 88 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent erreichen könnte, während die Abwärme bestehender Zentren den Bedarf von über 13 Millionen Haushalten decken könnte.

Was kann also getan werden?

Es ist klar, dass erhebliche Veränderungen erforderlich sind. Die Branche muss anspruchsvolle Fragen stellen und bereit sein, zu investieren, zu testen und zusammenzuarbeiten, um praktikable und nachhaltige Antworten zu erhalten. Dazu gehört auch, dass die Branche offen für echte und dauerhafte Veränderungen ist und die praktischen Auswirkungen vollständig versteht: Werden die Umweltauswirkungen tatsächlich reduziert? Welche Kosten entstehen? Welche Auswirkungen hat dies auf Umfang, Machbarkeit und Geschwindigkeit der Projektabwicklung? Wir wollen der Branche die nötige Sicherheit geben, um neue Ideen zu akzeptieren, die die Art und Weise, wie Rechenzentren geplant, gebaut und betrieben werden, verändern könnten.

In unserem aktuellen Bericht „Dekarbonisierung des Rückgrats des Internets“ haben wir die fünf wichtigsten Säulen skizziert, die unserer Ansicht nach für eine schnelle Dekarbonisierung von Rechenzentren von zentraler Bedeutung sein werden:

  • Rückgewinnung von Abwärme: 99 % der Energie in Rechenzentren geht derzeit als Abwärme verloren
  • Adaptive Wiederverwendung: Bis zu 78 % weniger Kohlenstoff im Vergleich zu einem Neubau – was ist für Rechenzentren möglich? (ZGF Architekten, o. J.)
  • Baumaterialien mit dem geringsten Kohlenstoffgehalt: Wir schätzen, dass der gebundene Kohlenstoff durch den Einsatz verfügbarer Technologien um bis zu 20 % reduziert werden kann.
  • Saubere Energie, die vor Ort erzeugt und genutzt wird
  • Neu konzipierte, umfassende datenzentrierte Kennzahlen: für mehr Transparenz für Investoren, Verbraucher und Planungsgremien.

Wir stellen nun die notwendigen schwierigen Fragen und arbeiten mit unseren Partnern bei TYLin und Introba zusammen, um der Branche die praktischen Antworten zu Kosten, Machbarkeit, Zeit und CO2-Auswirkungen zu liefern. Wir alle wissen, dass ein Wandel notwendig ist. Wir können der Branche die Sicherheit geben, die sie braucht, um den Sprung in eine nachhaltige Zukunft zu schaffen. Wir glauben, dass Rechenzentren weiter wachsen und dekarbonisieren können, aber die Branche muss entschlossen handeln, um dies zu verwirklichen.

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