30.09.2025
Unsicherheit bremst die für 2025 prognostizierten globalen Bauaktivitäten in Höhe von 2,5 Billionen US-Dollar.
Currie & Brown führt einen Bausicherheitsindex ein, um Unternehmen bei der Risikominderung und dem Aufbau von Resilienz zu unterstützen.
Aufgrund der Unsicherheit sehen sich Organisationen mit einem Verlust von 13,7 % ihrer Projektpipeline konfrontiert.
- Jedes vierte Projekt wurde aufgrund von Unsicherheit komplett abgesagt.
- Wichtigste Einflussfaktoren: Volatilität der Material- und Energiepreise; Unterbrechungen der Lieferkette; Arbeitskräftemangel.
- Die meisten führenden Köpfe im Baugewerbe gehen davon aus, dass sich die Lage in den kommenden zwei Jahren verschlechtern wird.
Anhaltende Unsicherheit wird in diesem Jahr weltweit den Wert der Bautätigkeit um 2,5 Billionen US-Dollar mindern und die Projektabwicklung in allen Märkten beeinträchtigen. Dies geht aus einer neuen globalen Studie von Currie & Brown hervor, einem weltweit führenden Anbieter von Kostenmanagement, Projektmanagement und Beratungsdienstleistungen.
Der Bericht mit dem Titel „Sicherheit schaffen in Zeiten des unaufhörlichen Wandels“ befragte über 1.000 Entscheidungsträger weltweit, die jeweils für Bauprojekte mit einem durchschnittlichen Volumen von 12,9 Milliarden US-Dollar verantwortlich sind. Er zeichnet ein beunruhigendes Bild der schädlichen Auswirkungen von Unsicherheit auf Bauprojekte und der potenziellen Folgewirkungen für die Gesamtwirtschaft.
Die Befragten berichteten im Durchschnitt von einem finanziellen Verlust in Höhe von 13,7 % ihrer Bauprojekte im vergangenen Jahr. Das entspricht 2,1 Milliarden US-Dollar pro Unternehmen – genug, um in einer Industrienation zwei große Krankenhäuser oder 40 Gymnasien zu finanzieren. Hochgerechnet auf die weltweiten Bauausgaben ergibt sich ein Verlust von insgesamt 2,5 Billionen US-Dollar – mehr als das BIP Italiens und fast das Doppelte des kombinierten Jahresumsatzes von Apple, Amazon und Microsoft*.
Die Ergebnisse verdeutlichen den zunehmenden Druck, den die Unsicherheit auf die Bauabwicklung ausübt. Im vergangenen Jahr:
- Bei 32 % der Bauprojekte wurde der Umfang reduziert.
- 29 % der Lieferungen verspäteten sich.
- 25 % wurden storniert.
Lediglich 1 von 5 (20 %) Bauleitern ist völlig zuversichtlich, dass sie ihre Projekte im aktuellen Umfeld im Rahmen des Budgets halten können.
Die wichtigsten Risikofaktoren, die zu Unsicherheit führen, sind:
- Materialkosteninflation
- Volatilität der Energiepreise
- Unterbrechung der Lieferkette
- Arbeitskräfte- und Fachkräftemangel
Die Volatilität lässt nicht nach. Laut der Studie erwarten 61 % der Führungskräfte eine Verschärfung der Materialkosteninflation in den nächsten 12 bis 24 Monaten, während 56 % mit einer größeren Instabilität der Energiepreise rechnen.
Kommentar des CEO der Currie & Brown Group
„Die Baubranche war schon immer Schwankungen unterworfen. Doch das hier geht weit über den üblichen Zyklus hinaus. In über 40 Jahren in der Branche habe ich noch nie einen so anhaltend unsicheren Markt erlebt.“
Ein Teil der Herausforderung liegt in unserer Arbeitsweise. Externe Faktoren wie steigende Kosten, politische Veränderungen und Wetterereignisse spielen dabei eine wichtige Rolle. Systemische Probleme sind jedoch ebenso entscheidend. Veraltete Beschaffungsprozesse, nicht aufeinander abgestimmte Ziele und eine Kultur, die Milliardenprojekte ohne vollständige Planung akzeptiert, bergen weiterhin Risiken. Wenn wir diese Herausforderungen nicht bewältigen, werden die Störungen nur noch zunehmen, was wir nicht zulassen dürfen, denn das Baugewerbe ist die Grundlage der Wirtschaft und verbessert das Leben der Menschen. Diese Branche ist zu wichtig, als dass wir sie zurückfallen lassen dürften.
— Dr. Alan Manuel, Group Chief Executive Officer, Currie & Brown
Der Bausicherheitsindex
Um diese Probleme anzugehen, führt Currie & Brown den Construction Certainty Index ein. Dieser Index, der als erster seiner Art gilt, erfasst das Zukunftsvertrauen und die Auswirkungen von Risiken auf Bauprojekte weltweit.
Der Index hilft Organisationen, ihren Status zu erkennen und ihre Schwerpunkte festzulegen. Es gibt zwar keine Patentlösung, aber der Bericht identifiziert vier miteinander verbundene Bereiche, die angegangen werden müssen, um Resilienz aufzubauen:
- Technologie – Technologie gezielt einsetzen. Nicht einfach nur um ihrer selbst willen.
- Daten – Qualität priorisieren, programmübergreifend verknüpfen und anhand realer Erfahrungen interpretieren.
- Menschen – planen Sie den Qualifikationsbedarf frühzeitig, nutzen Sie Technologie zur Steigerung der Produktivität und bauen Sie langfristige Partnerschaften auf, die Ihnen helfen, zum richtigen Zeitpunkt Zugang zu den richtigen Leuten zu erhalten.
- Denkweise – agil und anpassungsfähig bleiben und Risiken proaktiv managen.
Der Bericht enthält zudem einen klaren Appell zum Handeln: Die Branche kann dieses Problem nicht allein lösen. Die Bewältigung der systemischen Unsicherheit erfordert eine konzertierte und gemeinsame Anstrengung von Regierungen, Kunden und Umsetzungspartnern weltweit.
Mehr dazu erfahren Sie unter: Building certainty in an era of relentless change: The Currie & Brown construction certainty index .